Die Top 7 Sehenswürdigkeiten im Harz

Die Top 7 Sehenswürdigkeiten im Harz
Der Kurztrip in den Harz kann kommen: Mit diesen Highlights seid ihr bestens gerüstet. Jetzt alle Tipps durchlesen und die Berge im Harz entdecken – viel Spaß!

Raus in die Natur: Ausflugsziele, die ihr im Harz gesehen haben müsst

Manchmal liegen die schönsten Orte direkt um die Ecke – ohne, dass man sie bisher bei Instagram gesehen hat. Das vielleicht beste Beispiel dafür ist der Harz. Touristisch ist hier noch ein bisschen tote Hose – und das ist auch gut so! Denn bei einem Trip ins Harzgebirge könnt ihr einfach mal ihr selbst sein. Hier werdet ihr nicht von Selfie Sticks erschlagen und trefft vergleichsweise wenige Tagesausflügler, Wochenendreisende und Ferientouristen. Und das trotz Nationalpark und Biospährenreservat, gleich drei UNESCO Weltkulturerbestätten und unzähligen malerischen Burgen, Klöstern und Schlössern. Alles eingebettet in eine ursprüngliche Natur mit steilen Klippen, tiefen Tälern, romantischen Wasserläufen und jeder Menge einladender Bergseen. Vorhang auf für unsere Top-Picks im Harz für einen Kurztrip oder gleich einen schönen Urlaub!

1. Titan-Hängeseilbrücke – der Catwalk für starke Nerven

Spektakulär, einzigartig und eine echte Nervenprobe für alle, die auch nur ein bisschen Höhenangst haben: Die Titan-Hängeseilbrücke führt 458,5 Meter (!) über das Bode-Staubecken und ist damit die längste Hängebrücke ihrer Art für Fußgänger weltweit. Wer sich traut, „genießt“ den Blick in alle Richtungen, schließlich ist der Boden aus durchsichtigem Gitterrost. Wer sich angesichts der gut 100 Meter Höhe festhalten möchte, kann das am Geländer tun. Mehr Sicherheitsausrüstung gibt und braucht es nicht – nicht einmal bei Windgeschwindigkeiten bis zur Stärke 6, die in dieser Höhe keine Seltenheit sind und das Mega-Bauwerk durchaus etwas in Schwingung bringen können. Bei noch stärkerem Wind wird die Brücke vorsichtshalber geschlossen. Ihr seid Harz-Entdecker von der ganz unerschrockenen Sorte? Dann könnt ihr euch an die Tandem-Zipline oberhalb der Brücke hängen und mit bis zu 85 km/h über das Wasser auf die andere Uferseite fliegen oder, für Herzrasen over 10.000, direkt einen Bungeesprung unterhalb der Hängebrücke wagen.

2. Die Klusberge – Kultig und bizzar seit über tausend Jahren

Die Klusberge über dem Örtchen Halberstadt wirken wie Filmkulissen aus einem Fantasy Movie und sind eine Harzer Attraktion, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet. In Wirklichkeit sind sie vor allem beeindruckende Zeugnisse deutscher Geschichte: In den weichen Sandstein haben die Menschen hier schon vor Jahrtausenden Hohlräume in die Felsen gearbeitet, die sie als Kult- ebenso wie als Wohnstätten genutzt haben. Vermutlich haben sich hier schon vor 14.000 Jahren Druiden gerne einen urtümlichen „Fern-Seh-Abend“ gemacht und das umwerfende Panorama der Harzlandschaft beobachtet. 1516 wurde dann sogar eine Kirche in den Stein gehauen. Die sogenannte Kapelle ist klar als sakraler Raum erkennbar, nur eben nicht von Hand gebaut, sondern sorgfältig in den weichen Stein hineingearbeitet, Hut ab! Durch die zahlreichen Fenster habt ihr tolle Aussichten auf die Berge im Harz – und wer sich traut, setzt sich hinein. Ein paar Meter weiter ragen dann die Fünffingerfelsen auf einmal bizarr wie Felsnadeln in die Luft. Auch sie ziehen die Menschen schon seit Ewigkeiten magisch an. Wer es gut kann (ihr sollte dafür wirklich erfahren sein), klettert hinauf und entdeckt in der mittleren Zinne eine Sitzmulde. Man nimmt an, dass hier einst ein hoher Priester oder Stammesführer saß. Der Urgroßvater der Retrosessel, sozusagen. Auch ein Gipfelbuch liegt aus, in dem ihr euch verewigen könnt.

3. Ein Ausflug in die Altstadt von Goslar

Die historische Altstadt Goslar in der Harzer Region

Wenn ihr bereits in der Harzer Region seid, solltet ihr unbedingt einen Abstecher nach Goslar machen. Die gesamte Altstadt ist so ursprünglich und hübsch, dass sie direkt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Kein Wunder: Die bunten Fachwerkhäuser, die sich in den kleinen Gassen aneinanderschmiegen, machen schon durchs bloße Anschauen richtig happy. Auch der große Marktplatz ist einfach super hübsch. Ein paar Schritte weiter finden Harz-Entdecker die immer noch beeindruckenden Reste der Kaiserpfalz aus dem 11. Jahrhundert. Hier wurde damals die Weltpolitik gemacht. Der Grund dafür liegt direkt dahinter – das ehemalige Erzbergwerg Rammelsberg. Die Anlage ist nicht nur ziemlich stylish anzusehen, sondern auch noch das erste deutsche Industriedenkmal, das überhaupt jemals zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Heute ist es ein „lebendiges Museum“: Alles wirkt so, als könnte im nächsten Moment die Arbeit wieder losgehen. Für Ausfluggäste und Ferientouristen gibt‘s spektakuläre Führungen sowohl über als auch unter Tage. Und das ist noch lange nicht alles, was Goslar zu bieten hat – stay tuned! 

4. Das Bodetal – Deutschlands „Grand Canyon“

Downhillfahrer beim Sprung im Mountainbike-Paradies Bodetal/Schwarzwald

Der Grand Canyon ist ein Muss, wenn man mal in Arizona ist, das Bodetal ist eine der größten Sehenswürdigkeiten, wenn ihr in Harz-Nähe seid. Schwindelerregende Höhenwege führen euch in engen Serpentinen vorbei an spektakulären Schluchten. Ihr könnt in der kleinen Stadt Thale starten und euch den Weg zum Beispiel hinauf zum sagenumwobenen Hexentanzplatz suchen. Das Felsplateau bietet euch einen fantastischen Blick auf die Roßtrappe – und damit auf die wahrscheinlich schönste Felspartie nördlich der Alpen. Da kommt Dolomiten-Feeling auf! Hier habt ihr die Qual der Wahl: Wanderschuhe an und die Rundwanderung starten? Oder doch lieber chillig im Sessellift den Berg hinauf? Doch nicht nur Spaziergänger kommen voll auf ihre Kosten: Mountainbiker lieben die spektakuläre Downhillstrecke. Für Nervenkitzel ganz ohne Ausrüstung wartet auf euch auch eine Sommerrodelbahn, mit der ihr mit 40 Sachen die Stunde den Berg herunterjagen könnt!

5. Das Ilsetal – #nofilterneeded

Die Nebelgebirge rund ums Elbenland Bruchtal in Herr der Ringe wurden in Neuseeland gedreht, viele der besonders mystischen Waldszenen von Game of Thrones kamen in Irland in den Kasten. Wenn ihr deutlich schneller an einen Ort kommen möchtet, der so wirkt, als könnte hinter der nächsten Abzweigung ein Ritter mit einem Drachen kämpfen, macht ihr euch am besten auf ins Ilsetal. Die zauberschöne Bachkulisse wirkt wie ein Ort aus einer anderen Welt. Wenn sich der Morgennebel über der Harzlandschaft verzieht, öffnet sich der Blick auf die ewig weiten Wälder, malerisch in die unberührte Natur eingefasst von schroffen Klippen und mächtigen Felsen. Die Wasserfälle und Stromschnellen der Ilse gelten als eines der schönsten Fotomotive im Harz, dennoch ist der Ausflugs-Spot nicht überlaufen. Nach wie vor ein echter Geheimtipp für einen Picknick-Trip mit besten Insta Kulissen mitten im Harz.

6. Der Brocken – höher geht nicht

Wanderer auf Schnee-Gipfel im Harzgebirge mit Ausblick

Kein Geheimtipp, aber mit 1.141 Metern der höchste Berg im ganzen Harz mit einem Traumblick über die norddeutsche Tiefebene – und ein Ort, an dem ihr euch gut einpacken solltet: Auf dem Brocken ist es oft einigermaßen kühl. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur im Sommermonat Juli liegt bei etwas über 10 Grad. Kein Wunder, dass der berühmteste Harzer Berg gut 180 Tage im Jahr schneebedeckt ist. Windig ist es auch, vor allem, wenn die Sturmtiefs von Nord- und Ostsee auf den Brocken prallen. Im November 1984 wurden mal unfassbare 263 km/h Windgeschwindigkeit gemessen. Wunderschöne Wanderwege führen hinauf, entspannter geht’s aber mit der Brockenbahn. Am besten sichert ihr euch dafür einen Platz in den von den historischen Dampfloks gezogenen Zügen und habt eine Flatrate für Spektakuläre Blicke in die Harzlandschaft inklusive!

7. Ob wir noch einen Ausflugstipp haben? Let’s See!

Die Seen im Harz sind in jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Und hey: es gibt so unglaublich viele Seen hier. Der Grund liegt in der Bergbaugeschichte des Mittelgebirges. Schon vor mehrt als 800 Jahren wurde die Harzer Wasserkraft genutzt, um Energie zu gewinnen. Dafür wurden ab dem 13. Jahrhundert von Zisterziensermönchen immer mehr Teiche, Gräben und Wasserläufe angelegt. Am bekanntesten ist wohl die Oberharzer Wasserwirtschaft. Auch sie ist ein UNESCO Weltkulturerbe – und damit eines der wenigen Welterben, in denen ihr tatsächlich baden könnt. Ungefähr 50 der Gewässer sind zum Schwimmen freigegeben. Manch einer dieser Badeteiche liegt sogar komplett einsam und verträumt mitten im Wald. Übrigens: Auch einige der vielen Talsperren im Harz sind für den Wassersport geöffnet. Wer sich am Ende seines Harz-Ausfluges also nochmal abkühlen will, kann hier also auch Segeln, Surfen, Stand-Up-Paddling, Kiten, Tauchen, Schnorcheln und Wasserskifahren. Oder ihr schnappt euch einfach die besten Freunde und ein paar Schlauchboote oder Luftmatratzen, um das Wasser zu erobern! 
 

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