Ice, Ice, Baden: 9 Tipps für euer Abenteuer Eisbaden!

Ice, Ice, Baden: 9 Tipps für euer Abenteuer Eisbaden!
Bei klirrender Kälte ins kalte Nass einzutauchen, kann gesund sein – und Glücksgefühle hervorrufen. Worauf ihr beim Winterbaden achten müsst, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst. Bereit für den Frischekick?

1. Vorteile vom Eisschwimmen, die ihr kennen solltet

Das Thermometer zeigt eine einstellige Zahl, die ersten Schneeflocken rieseln vom Himmel – Zeit für ein Bad! Nein, kein gemütliches Schaumbad. Wir reden vom Eisbaden! 

Bei Minusgraden in eiskalte, meist zugefrorene Gewässer tauchen – brrr. Warum sollte man sich so etwas freiwillig antun?! Nun, Motive gibt es wie Sand am Meer – oder besser: wie Eisschollen in zugefrorenen Seen.

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Die Gesundheit freut sich

Das wohl wichtigste Argument ist, dass Eisbaden die Gesundheit fördern kann. Sobald ihr ins eisige Wasser eintaucht, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Um euch warmzuhalten, produziert euer Körper schnellstmöglich Wärme – die Gefäße weiten sich wieder. Die abwechselnden Kalt-Warm-Reize kurbeln die Blutzirkulation an, was sich positiv auf den Kreislauf auswirken kann.

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Booster fürs Immunsystem

Außerdem soll regelmäßiges Eisbaden das Immunsystem stärken. Mit einem Mal Eisschwimmen erreicht ihr zwar noch keinen ultimativen Immunbooster, es heißt aber, dass regelmäßiges Eisbaden vor Infekten schützt – „coole“ Sache also.

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In Glücksgefühlen schwimmen

Es gibt aber noch weitere Vorteile: Wissenschaftler fanden heraus, dass unser Körper auf die eisigen Temperaturen mit der Ausschüttung von Adrenalin und Endorphinen reagiert. Dieser Cocktail an Glücksgefühlen gibt uns einen regelrechten „Kick“ und versetzt uns in einen euphorischen Zustand – und das entschädigt doch für alles, oder?

2. Wer im Eiswasser baden will, muss topfit sein

Beim Eisbaden sind nicht nur Mut und gute Nerven gefragt. Um von den gesundheitlichen Aspekten zu profitieren, braucht man ein gesundes Herz-Kreislauf-System. Bei Bluthochdruck oder Herzerkrankungen kann der plötzliche Kälteschock nämlich eher schaden, als die Gesundheit zu fördern. Wenn ihr ganz sichergehen wollt, sprecht vor dem ersten Winterbaden mit eurem Arzt und lasst euch gründlich durchchecken. Gibt er grünes Licht, steht dem frostigen Vergnügen absolut nix mehr im Weg.

3. Vom Warmduscher zum Eisbader: Winterbaden unter der Dusche üben

Euch hat die Eisbade-Euphorie endgültig gepackt? Dann auf zum nächsten Gewässer, oder? Obacht! Um weder Frostbeulen noch einen Kälteschock zu riskieren, müsst ihr euch langsam an das Schwimmen im kalten Wasser herantasten. Wie? Mit einem Atemtraining beim Wechselduschen.

Hierfür geht ihr wie gewohnt duschen und atmet langsam und gleichmäßig ein und aus. Anschließend regelt ihr die Temperatur langsam herunter, bis das Wasser schließlich auf kalt steht. Das Ziel ist, unter dem kalten Guss keine Schnappatmung zu bekommen, sondern die Atmung bewusst zu kontrollieren – also Zähne zusammenbeißen und langsam und gleichmäßig atmen. That’s it!

Sobald ihr diesen Schritt beherrscht, geht‘s weiter zur nächsten Cool-Challenge: Stellt euch unter die kalte Dusche und bleibt dort für etwa drei Minuten stehen. Feel the brrr! Atmen nicht vergessen – wenn ihr die Atmung kontrolliert, kontrolliert ihr euren den Körper. Die Kälte fühlt sich dann weniger schmerzhaft an und das Eisschwimmen ist (fast) antrainiert.

4. Die richtige Ausrüstung zum Schwimmen im kalten Wasser mitnehmen

Ihr habt alle Duschphasen gemeistert und wollt jetzt im eiskalten Wasser baden? Ob ihr Körper und Geist in einem See, einer Badewanne oder Regentonne auf Touren bringt, ist letztendlich euch überlassen. In jedem Fall solltet ihr mehrere Handtücher und eventuell einen Bademantel im Gepäck haben. Und auf keinen Fall warme Kleidung für hinterher vergessen!

Kalt?! Nee, solange man eine Mütze aufhat, geht‘s! Über den Kopf geht viel Wärme verloren. Daher ist es ratsam, eine Mütze zum Eisbaden mitzunehmen. Neoprenhandschuhe und -socken machen ebenfalls Sinn. Übrigens: Wärme von innen ist super! Eine Thermoskanne mit heißem Ingwertee und ein paar Snacks müssen also definitiv auch mit!

5. Die Frost-Crew zusammentrommeln

Rucksack gepackt? Dann ist es Zeit, ein paar Freunde zusammenzutrommeln. Denn das oberste Gebot beim Eisbaden ist: niemals allein ins eisige Vergnügen stürzen! Erstens macht es in der Gruppe viel mehr Spaß und zweitens ist es sicherer – für den Fall, dass der Kreislauf trotz aller Vorbereitung schlapp macht.

Übrigens gibt es mittlerweile sogenannte Eisbade-Gruppen – die „Berliner Seehunde“ und „Ice Dippers“ beispielsweise. Die „Seehunde“ treffen sich von September bis April wöchentlich im Freibad Orankesee. Die „Ice Dippers“ planschen einmal wöchentlich im Plötzensee oder im Weißensee.

Auch in München hat man die Vorzüge des Eisbadens entdeckt. Die „Munich Hot Springs“ treffen sich regelmäßig am Münchner Eisbach, an der Isar oder an Gebirgsseen. Genauere Infos findet ihr auf der jeweiligen Internetseite. Checkt es mal ab!

6. Erst warm machen, dann im eiskalten Wasser baden

Wer wie eine Frostbeule vorm Wasser steht, hat mit Sicherheit keine große Lust, ein erfrischendes Bad zu nehmen. Unser Tipp: Wärmt euch vor dem Eisbaden gut auf. Nix Spektakuläres – ein schneller Spaziergang oder ein paar Dehn- und Atemübungen reichen vollkommen aus. Wichtig ist, dass eure Muskulatur warm und aufgelockert ist, bevor ihr zum nächsten Schritt übergeht.

7. Ganz cool ins kalte Nass gleiten

Bereit für die Königsdisziplin? Super! Am und im Wasser gilt: Achtsamkeit ist Key. Bereitet euch mental auf euer erstes Kältebad vor: Genießt den Blick auf die Umgebung und versorgt euren Körper mit ausreichend Sauerstoff, indem ihr ein paar Mal tief ein- und ausatmet.

Ready? Der Sprung ins kalte Wasser ist ja oft der kleine Schubser, den wir brauchen. Beim Eisbaden gilt dieses Sprichwort allerdings nicht! Ihr springt also NICHT einfach so ins eiskalte Nass, sondern gleitet Schritt für Schritt hinein – bis zur Brusthöhe ist super. Kopf und Hände bleiben über der Wasseroberfläche, damit keine Körperwärme verloren geht.

Wohoo! Euer Körper erlebt jetzt einen kurzen Kälteschock. Gut möglich, dass jede einzelne Zelle schreit: „Was zum Teufel macht ihr da? Geht sofort wieder raus!“ Versucht trotzdem ruhig und gleichmäßig zu atmen. Gebt nicht auf und kontrolliert eure Gedanken. Ihr werdet merken, dass es nach wenigen Sekunden angenehmer wird. Genießt die Zeit, nehmt sämtliche Eindrücke wahr und entspannt euch – ommm.... ihr schafft das!

8. Nie zu lange im Eiswasser baden

Apropos Zeit genießen: Eisbaden ist kein Wettkampfsport. Es geht darum, wie ihr euch fühlt und nicht, wie lange ihr es im Eiswasser aushalten könnt.
Bleibt anfangs nur wenige Sekunden im Wasser und schraubt die Eisbadezeit Stück für Stück nach oben. Länger als fünf Minuten sollte das Kältebad generell nicht dauern.

Und ganz wichtig: Hört jederzeit auf euren Körper. Sobald ihr euch unwohl fühlt, euch etwas weh tut oder euch zu kalt wird, ist es Zeit, die Mission Eisbaden zu beenden. Ein starkes, unterdrückbares Zittern ist ebenfalls ein Zeichen, dass euer Körper vorerst am Limit ist. Also: raus aus dem Wasser und eiskalt zum nächsten Tipp übergehen.

9. Nach dem Frost kommt das Auftauen

Mission Eisbaden beendet? Dann heißt es jetzt: schnell abtrocknen, die nassen Sachen ausziehen und warm einpacken. Auf Sport solltet ihr vorerst verzichten – dies würde den Kreislauf zu stark belasten. Leichte Bewegungen wie lockere Kniebeugen sind aber erlaubt.

Holt die Thermoskanne aus dem Rucksack, gönnt euch einen großen Schluck Ingwertee und ab nach Hause. Macht es euch richtig gemütlich. Mümmelt euch vor den Kamin oder die Heizung und genießt das euphorische Gefühl und die innere Wärme. Glückwunsch, ihr habt die Eisbade-Challenge erfolgreich gemeistert! Seid stolz auf euch – ihr seid jetzt offiziell cool!

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