Unsere eigenen kleinen Macken sind also liebenswert und sympathisch – aber wie sieht es mit den Eigenheiten unserer Mitmenschen aus? Sind die etwa auch liebenswert?
Um es auf den Punkt zu bringen: Je näher wir eine Person kennen, desto mehr kann eine Macke nerven. Zu Hause wird die Abrollrichtung des Klopapiers nicht beachtet, jemand aus dem Freundeskreis gibt seltsame Essensgeräusche von sich und einer der Arbeitskollegen verwandelt durch seine Vorliebe für exotische Pflanzen das Büro in einen Dschungel – die üblichen Nerv-Klassiker.
Wie wir mit diesen Macken umgehen, hängt oft von unserem Gemütszustand ab. Stellt euch Folgendes vor: Ihr hattet einen perfekten Start in den Tag, die Mittagspause mit den Arbeitskollegen war grandios und euer Chef hat euch in den höchsten Tönen gelobt. Stört das Dschungel-Feeling im Büro? Ist die Abrollrichtung des Klopapiers wirklich so wichtig? Wahrscheinlich nicht, oder? Es geht euch gut, was kümmern euch die kleinen Macken anderer? Pah, nobody is perfect!
Und dann gibt es eben diese anderen Tage. Nachts fast kein Auge zugemacht und morgens mit dem falschen Fuß aufgestanden. Wir sind absolut nicht bereit für wach. Und ja, der tägliche Wahnsinn geht einem einfach von der ersten Sekunde an auf den Keks. Und die sonderbaren Eigenheiten der Mitmenschen sowieso. Diese Tage sind definitiv der Endgegner. Die Klopapierrolle bringt uns auf 180. Von der Exoten-Vielfalt im Büro wollen wir gar nicht erst anfangen.
Aber mal Hand aufs Herz: Diese kleinen Macken schaden uns doch nicht wirklich. Gönnen wir uns doch gegenseitig unsere charmanten Marotten, um – für einen kurzen Moment – aus der Welt des normalen Wahnsinns auszubrechen. Und hey, sollte es wirklich so schlimm sein, dass ihr selbst an perfekten Tagen nicht mit den Macken eurer Mitmenschen leben könnt, hilft sicher ein offenes Gespräch.